Die Liebe zu Allah und wie man Sein Wohlgefallen erlangen kann

Jul 23 / Islamicmentors
In diesem Artikel wird die Liebe zu Allah und Seine Liebe zu den Menschen behandelt. Zunächst einmal werden verschiedene Formen der Liebe dargestellt. Dabei wird speziell auf die Liebe zum Schöpfer eingegangen und die Grundlagen davon erläutert. Anschließend wird dargestellt, wie diese Liebe zwischen Gott und dem Menschen hergestellt und aufrechterhalten werden kann. Es werden sowohl Methoden empfohlen, die zur Liebe Allahs verhelfen, als auch Dinge genannt, die diese Liebe gefährden und somit unterlassen werden sollten.

Liebe und ihre Ausprägungen

Das Wort „Liebe“ und das dazugehörige Gefühl sind schwer zu definieren. Die Liebe existiert in diversen Formen und wird daher von verschiedenen Menschen unterschiedlich beschrieben und gewertet. Im islamischen Kontext wird die Liebe in drei Arten unterteilt, von denen einige gesund sind und gefördert werden, andere hingegen tadelswert sind und unterbunden werden sollen.
Die emotionale Liebe geschieht auf natürliche Art und Weise und kann vom Menschen nicht kontrolliert werden. Dazu zählt etwa die Liebe zu den Eltern, zu den Kindern oder dem Ehepartner. Sie variiert in der Ausprägung und der Art, wie die Liebe gezeigt wird. So unterscheidet sich die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind von der Liebe, die zwischen zwei Ehepartnern besteht. Letztere wird als noch stärker empfunden, wenn der Ehepartner Eigenschaften besitzt, die vom jeweils Anderen geschätzt werden. Dies kann beispielsweise Schönheit, Reichtum oder religiöse Hingabe sein. Für diese Art der Liebe sind die Menschen vor Allah nicht verantwortlich, da sie nicht kontrolliert werden kann. So können Eltern etwa nichts dagegen ausrichten, dass sie teilweise für eines ihrer Kinder eine stärkere Liebe empfinden als für ein anderes. Dennoch liegt es auf ihnen, die Kinder alle gleich und gerecht zu behandeln und sie nicht zu verletzen. Die Liebe zu den Eltern ist etwas Natürliches, da sie einer engen Bindung entspringt. Ein Kind erhält von ihnen Liebe und Sicherheit und begreift die Erschwernis, die sie durchmachen mussten, um es zu erziehen. In der gleichen Weise werden auch andere Familienmitglieder und Verwandte geliebt.
Eine andere Art ist die romantische Liebe, die wiederum in zwei Formen unterteilt werden kann. Die erste Form ist dabei das Verliebtsein in eine Person, welche einem verboten ist. Hier obliegt es dem Muslim, Allah zu fürchten und keusch zu bleiben. Um die Liebe auf einem erlaubten Weg ausleben zu dürfen, sollten die verliebten Personen nach Möglichkeit heiraten. Stellt eine Heirat keine Möglichkeit dar, so muss sich die Person von dieser Liebe abwenden, um sich nicht auf etwas Verbotenes einzulassen. Dies erfordert einen starken Glauben, ist jedoch notwendig. Eine andere Form der romantischen Liebe kann am ehesten mit einer Besessenheit beschrieben werden. Sie ergreift von der verliebten Person Besitz und wird zum Hauptgrund ihrer Existenz. Eine solche Sucht nach einer anderen Person ist im Islam verboten und sündhaft. Die Gelehrten erachten sie als eine Erkrankung, welche ein Herz befällt, das keine Liebe zu Allah in sich trägt. Unterschiedliche Gebote und Verbote im Islam zielen darauf ab, solche destruktiven, unkontrollierbaren Gefühle gar nicht erst zu entwickeln.
Die dritte Form der Liebe stellt die Liebe zu Allah, dem Erhabenen, dar. Sie ist die vortrefflichste und reinste Form dieses Gefühls und für den Muslim nicht optional. Vielmehr ist die Liebe zu Allah ein wesentlicher Bestandteil des Glaubens. So sagt Allah im Koran:
 „Aber diejenigen, die (wirklich) glauben, sind stärker in ihrer Liebe zu Allah." (2:165)
Die Liebe zu Allah übertrifft die anderen, hier genannten Formen der Liebe in vielerlei Hinsicht. Sie unterscheidet sich von der natürlichen, emotionalen Liebe, denn sie geht mit der Ehrfurcht vor Seiner göttlichen Majestät und Herrlichkeit einher. Diese Art der Gefühle ist bei der Liebe zu einem menschlichen Wesen nicht vorhanden.
Außerdem kann die Liebe zu Allah nicht beansprucht werden, sondern wohnt im Herzen des Gläubigen. So beschreiben die Gelehrten sie als eine Handlung des Herzens, etwas, was eine Person dazu motiviert, Allah zu gehorchen und von den Sünden abzulassen. Der tiefe Glauben führt zum Empfinden der Liebe zu Allah. Die Anbetung Allahs ist wiederum das Ergebnis dieser Liebe.

Die Liebe zu Allah als Form der Anbetung

Aus der Liebe zum Schöpfer resultiert Seine Anbetung (ʿIbāda), sowie die Hingabe und der Gehorsam zu Allah, dem Erhabenen. All das, was Allah liebt und was Ihn zufrieden stellt, wird als Anbetung Ihm gegenüber verstanden. So dringt die Liebe zu Ihm in jede gute Tat, sei es das Lesen des Korans, das Vollziehen der Pilgerfahrt, das Spenden oder das Gedenken Allahs. Die Liebe zu Gott steht als Motivation und Absicht hinter allen diesen Taten. Ohne diese Liebe fehlt der Anbetung ein wichtiger Aspekt, weshalb sich jeder Muslim darum bemühen sollte, sie zu stärken, zu festigen und zu vermehren.
Bei der Liebe zu Allah handelt es sich nicht nur um das bloße Empfinden, aus ihr folgen auch gottesfürchtige Taten. Dies, da der Liebende das ausführt, was Allah liebt und das unterlässt, was Er verboten hat. Dabei ist es essentiell zu begreifen, dass Allah die Fähigkeit hat, zu strafen. Diese Fähigkeit führt bei dem Gläubigen zu einer Furcht vor den strafenden Eigenschaften Allahs, wobei die Liebe zu Ihm durch Seine barmherzigen Eigenschaften, aber auch durch die strafenden weiter genährt wird. Dies kann auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen beobachtet werden. So liebt ein Kind seine Eltern, obwohl oder sogar gerade, weil sie nicht immer nur liebevoll sind, sondern auch bestrafen können.
Die Liebe zu Allah übertrifft bei den Gläubigen jede Liebe zu anderen Dingen oder Personen. Besteht ein Konflikt zwischen zwei Dingen, so muss derjenigen Sache Vorrang gewährt werden, die Allah liebt. Der Erhabene sagt darüber im Koran:
„Und doch gibt es unter den Menschen manche, die außer Allah andere als Seinesgleichen annehmen und ihnen dieselbe Liebe schenken wie Allah.“ (2:165)
Die Stellung, die ein Mensch Allah, dem Erhabenen, in seinem Leben gibt, sagt viel darüber aus, welche Stellung diese Person bei Allah hat. Kommt man in Versuchung, eine Sünde zu begehen, so sollte immer Allah gefürchtet werden und gegen das Verlangen angekämpft werden. Ein solches Verhalten ist ein Ausdruck der Liebe für Allah. Andererseits ist das ständige Begehen von Sünden ein Zeichen für einen Mangel in der Liebe zu Ihm, dem Erhabenen. Dies funktioniert auch umgekehrt, je mehr eine Person Allah gehorcht und Ihn anbetet, desto mehr wird seine Liebe zu Ihm wachsen.
Die Liebe zum Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, stellt einen Teil der Liebe zu Allah dar, denn Allah sagt im Koran zu Seinem Propheten:
 „Sag: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allah“ (3:31)
Aus Liebe zu Allah sollte der Muslim also dem Propheten in seinen Angelegenheiten folgen, was wiederum dazu führt, dass Allah ihn liebt. Daher ist es wichtig, viel über die Art und Weise zu lernen, wie der Prophet, Friede sei mit ihm, Allah angebetet und Ihm gedient hat. So ist es möglich, ihn in allen Lebensaspekten nachzuahmen, um so die Liebe Allahs zu erlangen. Allah, der Erhabene, informierte den Propheten, Friede sei mit ihm, über alles, was Er liebt und wie die Menschen Ihm nahekommen können. Der Prophet informierte wiederum die Menschheit über diese Dinge. Es gibt keine andere Quelle als die Offenbarungstexte, aus welcher Informationen diesbezüglich entnommen werden könnten.

Das Steigern der Liebe zum Schöpfer

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen der Mensch die Liebe zu seinem Schöpfer verstärken kann. Im Folgenden soll auf einige Punkte eingegangen werden.

Das Kennenlernen

Um die Liebe zu Allah, dem Erhabenen, zu steigern, sollte man Ihn zunächst mit allen Seinen Eigenschaften kennen lernen. Das Beschäftigen mit Gott und Seinen Eigenschaften der Vollkommenheit resultiert in einer grenzenlosen Liebe zu Ihm, ähnlich wie die Liebe zu einem Menschen mit der Zeit und den gemeinsam verbrachten Jahren immer weiter ansteigt. Ein Muslim definiert seine Beziehung zu Allah, dem Erhabenen, durch das Glaubensbekenntnis.
 „La ilaha illa Allah“: Es gibt keinen anbetungswürdigen Gott außer Allah.
Die Bedeutung dieses Glaubensbekenntnisses zu verstehen und danach zu leben ist, was einen Menschen Gott näherbringt. Es handelt sich bei diesen Worten um einen Schlüssel zum Dasein eines Muslims, einen Schlüssel zur Liebe zu Allah sowie um einen Schlüssel ins Paradies. Jeder, dessen letzte Worte vor dem Tod das Glaubensbekenntnis sind, wird ins Paradies eintreten. Dies ist ein Versprechen des Propheten, Friede sei mit ihm. Über das Glaubensbekenntnis hinaus ist es wichtig, die Namen Allahs zu erlernen und zu verinnerlichen. Diese stellen Seine Eigenschaften dar, die es zu kennen gilt, um Allah wirklich lieben zu können.

Das Verrichten der Pflichten

Um die Liebe zu Allah zu erlangen, müssen die Pflichten vor den freiwilligen Taten verrichtet werden. Die wichtigste aller Pflichten ist das rituelle Gebet. Somit sollte dieses als erstes erlernt und umgesetzt werden. Danach folgt das Fasten im Monat Ramadan, das Zahlen der Zakat und danach noch weitere Pflichten. Einige Gelehrte beschreiben die Anbetung Allahs und den Gehorsam Ihm gegenüber als einen Genuss, der das Paradies auf Erden bedeutet. Wer diesen Genuss im Diesseits nicht verspürt, wird auch den Genuss des Paradieses im Jenseits nicht verspüren. Um eine solche Freude an der Anbetung zu entwickeln, benötigt man oftmals viel Geduld, da sich diese Freude nicht sofort einstellt. Das Verrichten der Pflichten gegenüber Allah kann mit dem regelmäßigen Sähen von Samen verglichen werden. Nach einiger Zeit des Sähens kann ein spiritueller Gewinn geerntet werden: Die Liebe zu Allah sowie Seine Liebe zu dem Diener. In einer Überlieferung wird berichtet, dass Allah sagt, wenn Er den Diener liebt, dann sei Er sein Ohr, mit dem er hört, sein Auge, mit dem er sieht, seine Hand, mit der er zupackt sowie sein Fuß, mit dem er geht. Dies bedeutet, dass die Liebe Allahs einen Menschen nach Seiner Zufriedenheit handeln lässt. Ist so Allah im übertragenen Sinne das Auge eines Menschen, so bedeutet das, dass er nur gute Dinge ansieht, etwa islamische Vorträge oder den Koran. Die Liebe Allahs lässt also einen Menschen noch rechtschaffener werden und die Pflichten noch besser umsetzen. Sie hilft dem Menschen, den Allah liebt, und die Liebe des Menschen zu seinem Schöpfer wird noch gewaltiger.

Bittgebete sprechen

Verbringt ein Muslim seine Zeit alleine mit Allah im Gebet, so mehrt auch dies seine Liebe zu Ihm. Dabei kann man beispielsweise vermehrt den Koran rezitieren, über die Wunder Allahs nachsinnen oder Allah im Bittgebet anrufen. Die freiwilligen Gebete sowie die Bittgebete sorgen für mehr Demut im Gebet, welche mit der größeren Liebe und Bewunderung zu Allah einhergeht. Im Bittgebet wird Allah um Hilfe angerufen, indem Ihm über Probleme berichtet und um Seinen Beistand gebeten wird. Es existieren bestimmte Stellen im Gebet, in denen dies besonders empfohlen ist, wie etwa in der Niederwerfung. In dieser Position ist ein Diener Allah am nächsten, weshalb das Bittgebet hier besonders angebracht ist. Die Demut kann ähnlich wie der Genuss in der Anbetung nicht sofort erreicht werden, sondern ist ein Prozess, der im Laufe der Zeit auch stagnieren kann. Dennoch ist es wichtig, immer nach der nächsthöchsten Stufe zu streben und niemals aufzugeben. Die Ablenkung im Gebet ist eine natürliche Sache, hinter der der Teufel, stecken kann. Der Kampf dagegen sowie die Geduld damit sind wiederum Dinge, die einen Menschen Allah näherbringen.

Das Erlangen der Liebe Allahs: Das Aneignen positiver Eigenschaften

Es gibt verschiedene Eigenschaften, die Allah liebt und welche Er im Koran beschreibt. Sich diese Eigenschaften anzueignen ist ein Weg, von Allah, dem Erhabenen, geliebt zu werden. Es gibt jedoch auch Eigenschaften, welche Er nicht liebt und welche der Muslim dementsprechend ablegen sollte. Im Folgenden werden einige Eigenschaften, welche in Koran und Sunna erwähnt werden, aufgeführt.

Die Geduld

Die Geduld ist eine vorzügliche Eigenschaft, die jeder Muslim stärken sollte. So sagt Allah, der Erhabene, im Koran:
„Und Allah liebt die Standhaften.“ (3:146)
Mit dem Begriff der Standhaftigkeit wird die Geduld gemeint. Gerade als neupraktizierender Muslim kommen viele Dinge auf einen zu, bei denen man sich in Geduld und Standhaftigkeit üben muss. Es kann sein, dass Freunde einen verspotten oder sich von einem entfernen. Dafür gewinnt ein neuer Muslim jedoch Brüder in der Religion, welche ihn glücklich machen und sowohl für das Diesseits als auch für das Jenseits Nutzen bringen. Daher gilt es, geduldig mit den Prüfungen dieses Lebens zu sein und sich auf Allah zu verlassen, denn gewiss, Allah ist mit den Standhaften.  

Die Geduld

Das Ausführen guter Taten ist, so einfach es klingt, eine weitere Möglichkeit, um Allahs Liebe zu erlangen. Allah, der Erhabene, sagt:
 „Und Allah liebt diejenigen, die Gutes tun.“ (3:134)
Allah liebt es und vermehrt Seine Liebe einem Menschen gegenüber, der gute Taten tut. Gleichzeitig vermehrt sich dadurch auch die Liebe des Menschen gegenüber Allah, den Erhabenen. Im Islam ist es leicht, gute Taten zu sammeln. Das Kontrollieren des Zorns, das Aussprechen des Friedensgrußes, das Spenden oder das Ansehen eines islamischen Vortrags sind Wege, das Konto der guten Taten zu füllen. Durch diese kleinen Taten vermehrt sich die Liebe von Allah immer weiter.

Die Gottesfurcht (Taqwā)

Die Geduld, das Ausführen guter Taten und die Gottesfurcht sind Eigenschaften, die sich gegenseitig ergänzen. Allah erwähnt sie aber separat im Koran, als wollte er die Wichtigkeit jeder einzelnen dieser Eigenschaft betonen. So sagt Er im Koran:
 „Gewiss, Allah liebt die Gottesfürchtigen.“ (3:76)
Die Gottesfurcht, also die Taqwā, bedeutet im Grunde genommen, dass man Allahs Befehle befolgt, und versucht, von den verbotenen Dingen fernzubleiben. In Hinblick auf die Kleidung bedeutet das etwa, dass man sich bemüht, sich islamisch korrekt zu kleiden oder im Hinblick auf die Nahrung, dass man nur gute und erlaubte Nahrung zu sich nimmt. Das Entfernen von verbotener Kleidung und Nahrung stellt also auch eine Art der Gottesfurcht dar, sie wird im Alltag und an den Gewohnheiten eines Menschen sichtbar.  

Die Reue und die Reinheit

Der nächste Punkt ist es, ständig und aufrichtig bei Allah zu bereuen sowie eine angemessene Hygiene aufrecht zu erhalten. Allah, der Erhabene, sagt dazu im Koran:
„Allah liebt die Reumütigen, und Er liebt die, die sich reinhalten“ (2:222, 9:108)
Ein Muslim erlangt die Liebe Allahs, indem er nach einer Sünde so bald wie möglich bei Allah bereut und diese Reue auch immer wieder zeigt, sollte er in dieselbe Sünde zurückfallen. Allah liebt die Reue Seines sündigen Dieners mehr als Er einen Menschen liebt, der wenige Sünden begeht, dadurch jedoch hochmütig wird. Er, der Erhabene, liebt es, Sünden zu vergeben und barmherzig zu sein. Durch die Reue wird das Unterlassen einer Sünde für den Menschen auch leichter, denn wer sich Allah selbst in dunklen Zeiten zuwendet, dem bringt Er Hilfe und Beistand entgegen und erleichtert seine Angelegenheiten. Die Hygiene ist ein ebenfalls wichtiger Aspekt im Islam. Die gewissenhafte Reinigung nach dem Toilettengang, das regelmäßige Waschen des Körpers und Ähnliches sind Punkte, denen der Muslim in jedem Fall nachkommen sollte.  

Vertrauen auf Allah

Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist es, in allen Angelegenheiten auf Allah zu vertrauen. Dies hilft bei der Standhaftigkeit und lässt Allah eine Person lieben. Bei Entscheidungen sollte sich der Muslim zunächst über die verschiedenen Möglichkeiten beraten, bevor er eine Entscheidung trifft. Anschließend soll er auf Allah vertrauen, denn Er sagt:
„Gewiss, Allah liebt diejenigen, die sich auf ihn verlassen.“ (3:159)
Tawakkul, also das Vertrauen auf Allah, gilt in jedem Aspekt des Lebens. Es gilt, sich darüber bewusst zu werden, dass Allah der beste Planer ist und die Dinge in Seine Hand zu legen. Dies führt dazu, dass der Schöpfer Seinen Diener liebt. 

Gerechtigkeit

Der Muslim sollte stets bestrebt sein, Gerechtigkeit walten zu lassen. Ein solches Verhalten führt dazu, dass Allah die jeweilige Person liebt, wie man aus dem folgenden Vers entnehmen kann: 
„Allah liebt ja die Gerechten.“ (49:9)
Es sollte selbst dann gerecht geurteilt werden, wenn dies zum eigenen Nachteil oder zum Nachteil einer nahestehenden Person ist. Das Recht einer anderen Person zu nehmen ist ein gewaltiges Unrecht und kann von Allah selbst nicht alleine vergeben werden, die benachteiligte Person muss die Tat zuerst vergeben, sonst muss diese am Tag des Gerichts gesühnt werden. Allah, der Erhabene, liebt daher jeden, der die Rechte anderer respektiert und keine ungerechten Handlungen ausführt.

Das Erlangen der Liebe Allahs: Das Ablegen negativer Eigenschaften

In den bisher aufgeführten Versen belehrt Allah die Menschen über die Eigenschaften, die Er an den Menschen liebt und die ihnen zu Seiner Liebe verhelfen. Ferner existieren jedoch auch andere Eigenschaften, welche Er, der Erhabene, nicht liebt. Auch diese sind im Koran beschrieben, damit die Menschen davon wissen und diese Eigenschaften ablegen können, um so die Liebe Allahs zu erlangen. 

Hochmut

Der Hochmut ist eine der schlimmsten Eigenschaften bei Allah. Er kommt in zwei verschiedenen Formen vor, dabei ist eine davon der Hochmut gegenüber den Mitmenschen und die andere der Hochmut gegenüber Allah. Letztere ist offenkundig die schlimmere Form der beiden. Der Hochmut gegenüber Allah zeigt sich dadurch, dass Seine Gesetze abgelehnt werden. So sagt Allah im Koran:
„Gewiss, Er liebt nicht die Hochmütigen.“ (16:23)
Dabei sind ganz besonders diejenigen gemeint, welche Seine Zeichen und Beweise ablehnen, obwohl diese klar ersichtlich für sie sind.

Überschreitungen

Alle Sünden sind Übertretungen und Überschreitungen von Allahs Grenzen. Dazu zählt es auch, dass etwas über Allah und Seine Religion gesagt wird, wobei man davon kein Wissen hat oder sogar bewusst lügt. So sagt Allah: 
„Allah liebt nicht die Übertreter.“ (5:87) 
Dadurch wird ersichtlich, dass Allah keine einzige Sünde liebt. Dies klingt offensichtlich, dennoch wird es zusätzlich im Koran erwähnt. Ein Muslim sollte sich dies stets vor Augen führen, wenn er vor einer Sünde steht. Keine Sünde ist es wert, dadurch die Liebe Allahs zu verlieren. Andererseits liebt Allah diejenigen, die wieder und wieder vor Ihm, dem Erhabenen, bereuen und versuchen, sich daraufhin von den Sünden fernzuhalten.

Unrecht

Wie bereits zuvor beschrieben, liebt Allah die Gerechtigkeit. Das Gegenteil, das Unrecht, liebt Er, der Erhabene, dagegen nicht. Auch dies ist nochmals im Koran angeführt:  
„Und Allah liebt nicht die Ungerechten.“ (3:57)
Ein Mensch, der auf der Erde Unrecht begeht und anderen Menschen ihr Recht nimmt, wird von Allah nicht geliebt. Der Egoismus und das Verletzen der Rechte anderer ist ein großes Unrecht und sollte niemals begangen werden. Vielmehr sollte ein Mensch selbstlos und gerecht sein.

Maßlosigkeit

Allah sagt im Koran: 
„Gewiss, Er liebt nicht die Maßlosen.“ (6:141)
In dem arabischen Wort Musrifīn streckt das Wort Isrāf, es beschreibt alle Art der Verschwendung und wird in dem obigen Vers mit der Nahrung in Verbindung gebracht. Dort spricht Allah, der Erhabene, über die vielen essbaren Früchte, die dem Menschen zur Verfügung stehen. Diese sollen auch gegessen werden, jedoch sollte man beim Essen nicht maßlos sein. Das Maß sollte aber auch in jeder anderen Hinsicht gehalten werden, so ist der übertriebene materielle Konsum in keinem Fall erlaubt. Vielmehr ist eine bescheidene Lebensweise nach dem Islam richtig und führt zur Steigerung der Liebe Allahs zu Seinem Diener. Dies bedeutet nicht, dass ein Muslim in ärmlichen Verhältnissen leben muss, so sagt Allah, dass man die Früchte konsumieren soll und somit auch die anderen Dinge dieses Lebens. Jedoch sollte dies nicht im Übermaß geschehen und nicht mit Verschwendung einhergehen. 

Prahlerei und Geiz

Die Prahlerei und der Geiz haben miteinander zu tun, so möchte ein Angeber oftmals nicht für andere ausgeben, da er der einzige Wohlhabende bleiben möchte. Die Prahlerei kann auch zu Hochmut führen, da sich eine Person aufgrund ihres Besitzes wertvoller als andere fühlt. Dazu sagt Allah, der Erhabene: 
„Allah liebt nicht, wer eingebildet und prahlerisch ist.“ (57:23)
In Sure an-Nisāʾ beschreibt Allah diejenigen, die prahlerisch sind. Er sagt:  
„Diejenigen, die geizen und den Menschen befehlen, geizig zu sein, und verbergen, was Allah ihnen von seiner Huld gewährt hat“ (4:37)
Was hier auffällt, ist, dass Allah diese Menschen nicht nur aufgrund ihres Geizes nicht liebt. Vielmehr rufen sie auch andere zu dieser schlechten Eigenschaft auf, was Allah ebenfalls missbilligt. Es kann oftmals beobachtet werden, dass ein Sünder nicht versucht, von seiner Sünde abzusehen und ein besserer Mensch zu werden. Stattdessen ermuntert er noch andere Menschen, dieselbe Sünde ebenfalls zu begehen. Möglicherweise fühlt sich der Sünder dann nicht alleine mit seiner schlechten Eigenschaft, sondern kann diese als gering ansehen, da es von allen so gehandhabt wird. Das Verbergen der Huld Allahs und das Aufrufen zu Schlechtem sind jedoch Eigenschaften, die Allah, der Erhabene, für Seine Diener nicht möchte. Daraus erschließt sich, dass ein Mensch andere zum Guten aufrufen soll und bescheiden leben soll, um die Liebe Allahs zu gewinnen. 

Das Brechen von Verträgen und Abmachungen

Über die Verräter, die sich nicht an die Abmachungen und Verträge halten, sagt Allah, der Erhabene, im Koran:
„Wahrlich, Allah liebt nicht die Verräter.“ (8:58)
Der Verrat ist eine gewaltige Sünde. In diesem Vers bezieht Allah, der Erhabene, ihn auf die Verträge, die unter verschiedenen Völker galten. Generell sollten alle Art der Verträge eingehalten und ein gegebenes Wort sollte gehalten werden. Dazu zählt es beispielsweise auch, dass Schulden beizeiten zurückgezahlt werden müssen, denn man ist vertraglich dazu verpflichtet, dies so schnell es geht, zu tun. Das Abbezahlen hinaus zu verzögern ohne rechtmäßigen Grund ist ein Unrecht, was in der heutigen Zeit jedoch leider sehr oft beobachtet werden kann. Es gilt also, sich daran zu erinnern, dass Allah es nicht liebt, wenn die Verträge nicht eingehalten werden.

Das Begehen von Sünden

Auch über diejenigen, die beharrlich an ihren Sünden festhalten, wird im Koran gesprochen. Allah sagt über sie:
„Allah liebt nicht jemanden, der ein beharrlicher Ungläubiger und Sünder ist.“ (2:276)
Dieser Vers bezieht sich speziell auf das Zinsverbot, kann aber auch allgemein gesehen werden. Allah, der Erhabene, liebt es nicht, dass die Menschen immer wieder Sünden begehen und auf diesen beharren. Im Gegenteil dazu gibt es viele Verse im Koran, welche auf die Vorzüglichkeit des Bereuens hinweisen und implizieren, dass Allah es liebt, die Sünden zu vergeben. Allah hasst es nicht, dass die Menschen überhaupt Sünden begehen, denn dies liegt in ihrer Natur. Jedoch hasst Er es, wenn jemand auf seiner Sünde beharrt und diese nicht bereut.

Unglaube

Über den Unglauben sagt Allah, der Erhabene:
„Sag: Gehorcht Allah und dem Gesandten. Doch wenn sie sich abkehren, so liebt Allah die Ungläubigen nicht.“ (3:32) 
Das Wort „Kafir“ ist keineswegs eine Beleidigung und die deutsche Übersetzung als „Ungläubiger“ beschreibt die Bedeutung des Wortes nur ungenau. Eine bessere Übersetzung ist „Ein Verdecker des Glaubens“. Dies kann an einem Beispiel verdeutlicht werden:
Ein Vater sagt zu seinem Kind, es solle ihm ein Glas Wasser bringen. Das Kind will dies jedoch nicht tun. Dadurch wird der Vater natürlich traurig, da er es erst war, der das Wasser überhaupt gekauft hatte und das Kind mit allerlei Dingen ausgestattet hatte. Das Kind will jedoch noch nicht einmal seiner kleinen Bitte nachkommen. Nun ist dies jedoch noch nicht genug, weiter sagt das Kind, dass der Vater überhaupt nicht sein Vater sei. Dabei weiß es, dass er der Vater ist, bedeckt jedoch bewusst die Wahrheit.
Bezogen auf Allah und die Menschen bedeutet das, dass es schlimm genug ist, Seinen Befehl nicht auszuführen. Allah aber zu negieren, zu behaupten, es gäbe Ihn gar nicht, ist die schlimmste aller Sünden. Es stellt eine Beleidigung Allahs, des Erhabenen, dar. Folglich liebt Allah nicht diejenigen, die eine solche Tat begehen. Wer also Allahs Willen oder dem Willen des Propheten (sas) zuwiderhandelt, sagt damit indirekt aus, dass er den Islam ablehnt und dies ist Kufr, die Glaubensverweigerung. 

Fazit

Die Liebe Allahs wird durch die guten Taten und das Achten des Befehls Allahs erlangt. Durch die guten Taten gewinnt, durch die schlechten Taten verliert man sie. Es zeigen sich speziell mit den hier genannten Eigenschaften zweierlei Wege auf, der eine führt zu einem Leben, das gottgefällig ist und der andere führt zu immer schlimmeren Taten und einem Leben ohne Allahs Liebe. Alle diese Eigenschaften wirken sich außerdem sehr positiv auf das jeweilige Umfeld aus. Wer sich an all diese Punkte hält, erlangt nicht nur die Liebe Allahs, welche das Wichtigste in diesem Leben ist. Vielmehr wird er auch die Liebe all derjenigen erhalten, die um ihn herum leben und somit führt das Einhalten dieses Weges zu mehr Zufriedenheit, sowohl in diesem als auch im jenseitigen Leben.